Samstag, 24. Dezember 2011

Vorfahrt für den Kinderwagen

Predigt 25.12.2011

Der Prophet Jesaja und die Urchristen sie leiten uns auf das Wesentliche...
theologisch vielfältig ausgedrückt ...auf allen Kanälen  /Ebenen Gott ist Mensch geworden.... In der Menschheitsgeschichte... Hat sich etwas verdeutlicht ... Nicht aus heiterem Himmel ..sondern von langer Hand vorbereitet… vorhergesehen...
Dass die Zeit kommt wo den Menschen klar wird, dass das GOETZLICHE nicht unser Wesen ist, sondern das GÖTTLICHE ...
Theologen unter uns mögen jetzt den Begriff Wesen hier nicht mit göttlichen Wesenheiten gleichsetzen. Das ist keine theologisch dogmatische Abhandlung ... Es soll eine Weihnachtspredigt werden...

Wie drückt sich das aus? Menschwerdung !

Die Schöpfungsgeschichte   lässt Gott Leben und Geist einhauchen...
Eine andere jüdische Geschichte, die vom Golem ...
Ein Wort ... Ein Name ist es der aus toter Materie LEBENDIGES schafft... Der Name Gottes
Unsere Wissenschaft versucht mit Computern und Elektronik ähnliches..

Johannes der Evangelist lässt dieses Wort heute noch einmal inkarnieren... Lat. für Fleischwerden

Es ist nicht vom Himmel gefallen...
Kam es von selbst ? Braucht es einen Gott dazu? Gott als Begriff ist nach wie vor schwer belastet... Von einem heidnischen Gottesbild... Vom Menschenbild ausgehend ...wird Gott gedacht ... Aber Weihnachten sagt es uns gerade umgekehrt... Gott ist Mensch geworden damit wir ihm ähnlicher werden und nicht er unser Abbild wird... Das wäre ja fatal.. Es ist fatal... Es passiert immer wieder...wir holen Gott auf unser Niveau .. Was ist das für ein Niveau? Krieg, Hass und Neid.... Hunger und Not .. Unnötige NOT!!!
Wenn wir Gott auf unser Niveau herunter holen... Verlieren wir ihn....
Wenn wir anerkennen, dass Gott sich auf unseren Level begibt um uns in seine Schöpfung und seinen PLAN einzubinden, dann beginnen wir zu verstehen, dass hier etwas wächst ....

Alles fängt mal klein an.... Menschlich gesprochen mit einer Kindheit....
Als begreifbares Zeichen, als Symbol habe ich hier einen Kinderwagen... (Aus Papier...)

(austeilen und ansehen)

Das löst doch Mutter- und Vaterinstinkte – Oma und Opa-Instinkte bei uns aus -oder...? Lassen wir dieses Bild in uns wirken.... Jesus... Die Botschaft von Gott ist ...ist uns geboren.... Wiedermal...
Lassen wir ihn in uns wachsen? Werden wir mit ihm spazieren gehen? Werden wir ihn warmhalten? Werden wir ihm Nahrung geben? Geistliche Nahrung? Werden wir ihm Vater und Mutter sein, dem Göttlichen Funken? So wie Josef und Maria? Oder werden wir vergessen, dass wir mehr sind als Sternenstaub? Werden wir Gott herunternivellieren? Auf unser Niveau?

Sehen wir auf den Kinderwagen ... Probieren wir es wiedermal! sorgen wir für das göttliche Kind in uns. Frohe und gesegnete Weihnacht!



Samstag, 29. Oktober 2011

Olle Menschn san ma zwieda.. - oder liebst du schon?

Predigt-Gedanken zu Mt 22, 34-40

Einstieg:

Lied Kurt Sowinetz: Olle Menschn san ma zwieda..

„Was macht so ein Mensch mit dem heutigen Evangelium – er braucht sich so wieso um nix schean!
Hot eh kann gern…“


Anfrage an das heutige Doppelgebot…

Gebote… Gesetze
Das Judentum hat viele Gesetze…
Das Christentum – gibt es hier auch Gesetze und Gebote – zur Genüge:

Anschauungsmaterial: röm. Kath. Anschauungsmaterial: CIC (römische Kanon/Kirchenrecht) und den röm.kath. Katechismus -

Frage an die Kirchengemeinde: 10 Gebote – bringen wir sie noch zusammen? (Bemerkung am Rande, die 10Zahl ist klar, die Zählung jedoch – je nach Ritus - unterschiedlich


Vgl. zu dieser Beschränkung auf 10 Gebote: CIC; Katechismus…

Was macht Jesus?

KISS Keep it Simple and Stupid!

Ein Doppelgebot mit dreifacher Liebe

Liebe

Meint bei uns so viel…
Griechisch Agape – eros, philie,  Lat. …amor

Liebe und tu was du willst – Augustinus.. Ama et fac quod vis…

Wo fangen wir am besten –an, bei dem was wir kennen – uns selbst..

Es geht um Liebe zu uns selbst.. … Egoismus vs. Selbstverleugnung…
„Xunde“ Portion Selbstliebe… aus der heraus auch Hingabe und Opferbereitschaft legitim sind…

Und es ist ein Gebot zu lieben… - denn wenn ich wie im Lied gehört.. „bin i ma sölba zwieda  mog i e kan…“

Ausgangspunkt für die Selbst-Erfahrung der heutigen Bibelstelle und Predigt muss eine Erfahrung von Liebe und Angenommensein sein…

-          Paulo Coelho hat dieser Tage auf Facebook gepostet….
-         
(ausgehend von Coelhos Facebooksatz: Als Kinder erwarten wir geliebt zu werden. Als Erwachsene möchten wir geliebt werden und im Laufe des Lebens enden wir im alles tun um akzeptiert und geliebt zu werden, in die allerwichtigste Kraft auf Erden, die Liebe, wird gegen uns gewendet…)
- Verschiedene Aspekte aus den Kommentaren dazu… neben den 17,116 Likes

- einige Beispiele der Comments werden aufgezählt....

Was fangen wir mit diesem Begriff der Liebe an?

Wir müssen lieben lernen… theoretisch & praktisch…
Dh. nicht das wir gleich miteinander ins Bett gehen…
Es kann bedeuten, dass wir in einer Kirchengemeinde, in einer Familie, in der Arbeit…

Versuchen LIEBE zu üben…

Das heißt auch von den emotionalen und euphorischen Feldern der Liebe Energie abzweigen… zu den Feldern wo es schwer fällt zu lieben…

Nachbarn, Ausländer… Arbeitgeber, Schuldner, Feinde..

Und das wir das Prinzip LIEBE in uns aber auch außerhalb unserer Selbst pflegen und festhalten müssen…

Wie kann ich einen Gott lieben, den ich nicht kenne, wie kann ich Gott kennen lernen..?
Gebet, Meditation, Gottesdienst, in der Welt sein mit offenen, liebenden Augen…

Die theoretische Grundlegung … im Gottesgebot – unabhängig von Politik und Geschlecht, von Hautfarbe und Einkommen, von Vorstrafe und Adel… Du sollst Lieben – etwas was du nicht bist… - I kor 13… und dich auch lieben und den nächsten, neben dir…

Kleine Übung: kann ich den/die nächste neben mir hier lieben? In welcher bedeutungsbreite auch immer? – schon eine Herausforderung…
Morgen in der Arbeit wieder, in der UBAHN wieder…


Zur Erinnerung wieder ein kleines Zeichen… ein dreifaches Herz…
Für die dreimalige liebe die wir heute als Gebot gehört haben…

Gottes, Nächsten- und Selbstliebe!
Amen!

Heute geht es um den Priester-Stand!

Predigt: 30.X.2011

Heute geht es um den Priester-Stand!

Der Prophet Maleachi – in einer Zeit nachdem Israel im Exil war, keine Könige mehr hatte… War die Priesterschicht die Kaste die das Volk vorbildlich führen sollte…
Es gab offensichtlich Probleme…

Paulus – uns als Apostel bekannt… - war er nicht auch ein Priester? – hat er nicht Pastoralreisen unternommen? Hat er nicht als Seelsorger geschrieben und gewirkt?

-         Und er fiel – wie heute zu lesen, seiner Gemeinde in Thessaloniki auch finanziell nicht zur Last. – Paulus war Zeltmacher, hatte einen Beruf – nicht nur eine Berufung! –
-         Da kann ich mich, auf meinem Weg zum Priesteramt, durchaus wiederfinden…

Ich kann mir nur wünschen, dass das Wort des Evangeliums – wie einst bei Paulus – auch heute noch, bei Euch, den Gläubigen, wirksam ist!

Jesus ist im Evangelium auch wieder sehr klar, unmissverständlich geradezu und doch gibt es viele Titel für die Geistlichen in allen Kirchen – Brüder und Schwestern geht ja noch, Väter und Priore, Dekane und Vikare, Kuraten und Geistliche Räte, sogar Hl. Väter… bei unseren röm.kath. Geschwistern.

Diakon ist noch der passende Titel – Diener zu sein – nicht nur titularmäßig –Diener der Diener Christi … nur einer der wohlklingenden Titel des Papstes.

In der Tat ist das Priestertum, die Priesterklasse, selbst wenn sie wie bei uns Altkatholiken schon „aufgeweicht“ ist  - keine reine Männergesellschaft mehr darstellt – nicht unbedingt das was Jesus mit seinen ApostelInnen und JüngerInnen wohl ursprünglich installiert hat.

Theologisch gibt es nur mehr Christus, den einen Vermittler zwischen der unnahbaren Göttlichkeit und der irdischen, entwickelten Geschaffenheit eines Menschengeschlechtes.  Opferpriestertum und die damit verbundenen Opferrituale und Theologien sind passé -  „out“… und doch lebt im Christentum noch immer viel von der alten Tradition fort…

Wir haben in unseren Kirchen als Glaubensgrundlage und auch als ökumenisch verbindende strukturelle Übereinstimmung ein dreigliedriges Amt. Diakon Priester Bischof – Diakon und Priester sind auf den Bischof bezogen – können ohne einen Bischof nicht „existieren“ ….

Das ist ein hierarchisches Konstrukt. - Hat seine Vor- und Nachteile.

Theologisch sind wir alle – auch ohne explizite Priester-Weihe – Anteilhabende am HOHE-Priestertum Christi. Und in dieser Hinsicht gleichberechtigt – nicht von Amts- oder Wissens-wegen.

Unsere Kirche hat ein geschwächtes Priesterbild-  und –amt. – Warum?
Laien haben bei uns verfassungsmäßig sehr viel zu sagen! – Eher so wie in der Evangelischen Kirche … Ein Problem das ich darin sehe, dass unsere Laien mit den vielfältigen Aufgaben oft überfordert – bzw. sehr gefordert sind. – Aber das ist jetzt nicht das Thema…


Warum schwächelt bei uns das Priesteramt so? –
Ausbildung:
Wir haben keine regionale verbindende Ausbildung – unsere PriesterInnen kommen von überall her – kennen einander kaum… haben mitunter als
Konvertiten“ schon einmal einen schmerzlichen Ablöseprozess hinter sich – sind nicht mehr so mit einer Kirche verbunden wie jene röm. Kath. Amtsbrüder, die ganz und gar geborgen, abhängig und praktisch unkündbar sind.
Ansprüche und Entlohnung:
Die Erwartungen sind bei uns Altkatholiken in Österreich auch nicht anders als in Deutschland oder der Schweiz – akademisch ausgebildete PriesterInnen –
Röm. Kath. seits – 11 Semester Mindeststudiendauer. (Ich war dazu parallel 6 Jahre im Priesterseminar. Habe in 17 Semestern fast doppelt so viele Stunden belegt und Prüfungen gemacht wie nötig. Ausbildung zum Religionslehrer inkludiert. Grundlagen in Psychologie und- Therapie. Ausbildung zum Geistlichen Begleiter und zum Spielleiter…)
Die Entlohnung ist in Österreich nicht entsprechend den Anforderungen… und die die bereit sind dennoch ehrenamtlich zu Arbeiten im Weinberg des Herrn, deren Ausbildungsbereitschaft wird zuweilen als dennoch nicht Standesgemäß verunglimpft. –
Waren denn unsere 12 Apostel – Akademiker und Doktoren? – Nein, sie waren Fischer und Handwerker – teils Beamte – Hausfrauen waren bei den Jüngerinnen wohl auch dabei…
Die Arbeit der Priester wird oft nicht geschätzt …oft unterschätzt…. Und wir haben in den letzten Jahren nur zu oft bemerken müssen, dass wir Priester/innen verloren haben…

Die Missbrauchsgeschichten der röm.kath. Schwesterkirche haben dem Image auch nicht gerade geholfen…

Brauchen wir denn noch Priester?

Wir haben 4 Gemeinden in Wien – zwei ½ bezahlte Stellen – eine wird wegfallen - 

Der Verkehrsclub sucht Spender – für 50 Spender, die je 1000 € im Jahr springen lassen kann der VCÖ eine Forschungsstelle schaffen.

Für eine Kirchengemeinde mit 550 Mitgliedern könnte sich das – je nach Bezirk und Einkommensverteilung auch ausgehen… - wir liegen weit weit daneben!

Brauchen wir denn noch Priester?

Für die Begräbnisdienste reichen auch BegräbnisleiterInnen…

Brauchen wir denn noch Priester? Wo uns das Evangelium doch vor diesen Typen ohnehin warnt?

Wir brauchen die PriesterInnen in jedem und jeder von uns – die gemeinsam mit den Amtsträgerinnen den Leib Christi bilden.

Ich möchte schließen mit einem Gebet – um die Sache auf den Punkt zu bringen.

Gebet: Hilf mir die Dinge auf den Punkt zu bringen – Lieblingsgebet von Kardinal Franz König

HILF MIR
DIE DINGE
AUF DEN PUNKT
ZU BRINGEN



Gebet einer Ordensfrau aus dem 17. Jahrhundert
Ein Lieblingsgebet von
Kardinal Franz König (*1905 - +2004)

O Herr,
Du weißt besser als ich,
dass ich von Tag zu Tag älter und eines Tages alt sein werde.

Bewahre mich
vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen.

Erlöse mich von der
großen Leidenschaft,
die Angelegenheiten anderer regeln zu wollen.

Mach mich nachdenklich,
aber nicht schwermütig, hilfsbereit, aber nicht bestimmend.

Angesichts meines großen Reichtums an Lebensweisheit scheint es bedauerlich, nicht alles nützen zu können, aber du weißt, Herr, dass ich schließlich doch ein paar Freunde behalten möchte.

Bewahre mich
vor der Aufzählung endloser Einzelheiten und hilf mir, die Dinge auf den Punkt zu bringen.

Lehre mich schweigen über meine Krankheiten und Beschwerden.
Sie nehmen zu - und die Lust,
sie zu beschreiben, wächst von Jahr zu Jahr.


Ich wage es nicht,
um so viel Gnade zu bitten, dass ich die Erzählungen anderer über ihre Schmerzen mit Freuden anhöre, aber hilf mir, diese mit Geduld zu ertragen.

Ich wage es nicht,
ein besseres Gedächtnis zu erbitten,
dafür aber zunehmende Bescheidenheit und abnehmende Selbstsicherheit,
wenn meine Erinnerung mit der anderer
in Widerspruch
zu stehen scheint.

Lehre mich
die wunderbare Weisheit, dass ich mich irren kann.

Erhalte mich so
liebenswert wie möglich. Ich möchte keine Heilige sein - mit manchen von ihnen lebt es sich so schwer; aber ein Griesgram ist das Krönungswerk des Teufels.

Lehre mich,
Gutes an unerwarteten Orten zu sehen
und ungeahnte Talente
in anderen zu entdecken - und verleih mir, o Herr, die schöne Gabe, sie auch zu erwähnen.

Amen.


Kardinal König Haus
Bildungszentrum der Jesuiten und der Caritas :
www kardinal-koenig-haus.at

Sonntag, 9. Oktober 2011

Papierblumen im Trauergedächntnis

Thema:  Totengedächtnis: - Zum Trauergedenken unseres mit 19 Jahren überraschend verstorbenen Gemeindemitglieds Philipp:

Wir denken zurück….
Gerade mal ein Jahr..

Ein langes Jahr mit vielen Ereignissen – und doch so kurz, erst 12 Monate her…

Und doch habe ich mich schon hin und wieder bei dem Gedanken ertappt, „Was hätt’ wohl Philipp dazu gesagt“…

Philipp war ein langjähriges Gemeindemitglied – aktiv – mit seinen Ideen für Gesang und Theater mit den Kindern und Jugendlichen…
Und gerade mal 19 Jahre und ich habe ihn bei meiner Verabschiedungsansprache als "enfant terrible" bezeichnet… ein Qualitätstitel – uns, die Gemeinde, die Kinder heraus – fordernd – mitunter auch aneckend… ein Wirbelwind… nicht immer vorbildlich – Phillip hat geraucht! – Aber es steht mir nicht zu Kritik zu üben…
Wir wollen uns in Erinnerung üben…

Unser Gedenken hat unterschiedliche Qualitäten… je nach Beziehung und eigenem BETEILIGTSEIN… nach Sympathie – dem Mitleiden können… ob uns der Verlust eines Kindes, eines jungen Menschen, eines engagierten Gemeindemitglieds betrifft….

Das führt mich zum heutigen Predigtschwerpunkt: Einer Trauerarbeitsübung… einer Meditation…

Hier möchte ich ein paar Symbole aufgreifen:

Blumen – mit Farben und Schönheit, Wachstum und Kraft und Saft, und doch auch Vergänglichkeit…
Wasser – als Element der Reinigung und Erfrischung – als Tränen die helfen den Schmerz der Trauer zu ertragen und uns  erleichtern…
Die Zeit – die  Kraft die alle Wunden heilt… was nicht heißt dass mann/frau die Wunden nicht noch spürt…

Und in der Meditation ist dann mitunter von körperlichen Äußerungen die Rede… selbst wenn der Bezug dazu fehlt…kein Grund besteht…die Einladung zum Mitmachen…

Körper und Geist gehören zusammen… und wenn der Körper arbeitet  hat auch der Geist etwas davon und umgekehrt…


(Verteilung der Papier-Blumen)

Ich möchte wieder auf meine bewährten Helfer zurückgreifen die Papierelemente – Blütensterne sind es heute…
JedeR möge sich einen Blütenstern nehmen…

Dieser Blütenstern steht heute bei vielen für Philipp – bei anderen vielleicht für einen anderen Verstorbenen oder Verlorenen (Menschen)

Wir schauen uns die bunte Seite an…
Wir erinnern uns an etwas aus der Vergangenheit
An etwas Fröhliches, Nettes, das uns in diesem Zusammenhang froh gemacht hat…
Schmunzeln vielleicht in Gedanken…ziehen die Mundwinkel etwas nach oben, verdrehen die Augen… sind in dem geistigen Bild oder im TUN -  es kann eines von beiden oder im Idealfall beides geschehen… Denken und Ausdruck – aber eines ist besser als gar nichts!

Aus diesem Gedanken heraus nehmen wir nun die Blume und falten eine Blüte in die Mitte – dh. die Rückseite kommt zum Vorschein – die Blüte schließt sich damit einwenig..

Wir erinnern uns an etwas aus der Vergangenheit
An etwas Ärgerliches, vielleicht Verletzendes… es macht uns wütend, zornig, wir pressen die Lippen aufeinander, runzeln die Stirn – wieder sind Gedanken  und Form – beides oder je eines  wichtig…
Nach dieser Anspannung im Gesicht –
Falten wir das nächste Blatt in die Mitte… die Blüte schließt sich ein wenig mehr…

Wir erinnern uns nun an einen Auftritt von Phillipp, wo er Orgel spielt, anderen hilft die eigene Stimme zu entdecken… Lobt und sich bedankt… An seine Erfolge…
Dazu lächeln wir wieder etwas – Mundwinkel heben… Augen weit auf.. etwas Staunen.. tief Luft holen…

Wir falten das nächste Blatt zur Mitte. Die Blüte schließt sich schon sehr…

Wir erinnern uns dass er Dinge falsch gemacht hat. Er hatte Fehler, hat geraucht… mal frech geantwortet, mal zu schnell auf der Orgel gespielt… die Geduld verloren uns zu sehr aus der Reserve gelockt…
Er ist einfach zu früh gestorben, hat zuwenig auf sich geschaut…das ist wieder Ärger, Trauer , Wut, aber nicht weil er vielleicht nicht perfekt war sondern weil wir doch trotzdem ihn mochten  ihn gut leiden konnten… und mit ihm gerne noch einiges erlebt hätten.. was wir jetzt, da er tot ist, nicht mehr können…da ist das >Gesicht wieder angespannt. Die Stirn gerunzelt.. die Zähne knirschen…. Die Faust geballt..
Wir atmen aber wieder tief durch… und falten das nächste Blütenblatt zur Mitte… die Blüte ist praktisch schon geschlossen.. ziemlich zu…

Wir haben noch ein Blütenblatt….
Wir schauen noch einmal zurück was wir hatten an ihm… sind dankbar für die Arbeit und das Engagement, seine Freundschaft und seinen Eifer…. Sein DASEIN…. Wir lassen ihn los… wir nehmen es an.. dass es ist , wie es ist.. wir atmen tief durch …öffnen und schließen die Hände… blinzeln mit den Augen…
Wir sind dankbar dass wir ihn hatten…

Und schließen die Blüte nun ganz…

Wir haben eine kleine Trauerarbeit gemacht… körperlich und geistig… menschlich…

Wenn gearbeitet wird, entsteht etwas… wir haben – übertragen - eine Blume gefaltet…
Erinnerungen eingepackt….
Und die Zeit wird diese Erinnerungen auch verwandeln und uns im Gedächtnis auch etwas schenken…

Dazu sammle ich die Blüten, die gleichsam verwelkt sind… geschlossen sind.. gestorben sind… wieder ein …

Auf einem goldenen Tablett…..

Die Blüten sind gesammelt – eine ganze Gemeindearbeit ist versammelt..

Und es ist Zeit… vergangen und es ist Zeit zu verändern – es ist Zeit die Tränen zu sammeln... und die reinigende und erfrischende Kraft von Wasser zu erleben…

Das Wasser – im fließenden Strom ein Symbol für die Zeit…

Das Wasser es kehrt zurück…
Es erquickt, es belebt...
Und es bedarf keiner Worte …

Es zu sehen reicht….

….

(Die Papierblüten werden vom Wasser geöffnet und es entfalten sich erneut bunte Blumen der Erinnerung!)


Amen

PS: Dieses Predigtelement findet auch Verwendung bei der Trauerarbeit:
http://wienost.altkatholisch.info/trauer/index.htm

Samstag, 1. Oktober 2011

Herbst ist… Erntezeit… "Suppenwürfelpredigt"

Thematische Predigt zum Thema Ernte…

Ich habe euch heute etwas mitgebracht…
Ein kleines Sinnbild…

Ein kleines Geschenk:

Das war jetzt der Appetizer…

Doch zuvor noch ein paar Fragen
  
Herbst - Ernte

Was ernten wir im Herbst?

Obst - Gemüse - Korn - Wein - Blumen  - Kastanien - Samen
Wir lagern es ein, machen es haltbar, verwandeln es, veredeln es
·               Wie
·               Kochen, trocknen, gären, Einlegen, in Essig, Öl, Salz…
·               Verarbeiten….

Der Winter zwingt uns zur Vorsorge, weil es sonnst unter dem Schnee und in dem Eis bei uns nicht genug Nahrung gab - und gibt…

In den Tropen wäre das anders…
In Ägypten sind die Jahreszeiten zwar auch nicht so bedeutsam, aber
Die Ägypter haben auch Vorsorge betrieben..

Die Josefsgeschichte zeigt uns das ja - sieben fette  Jahre in denen vorgesorgt wurde für die mageren Jahre…

Ich habe hier auch so ein Vorsorgepaket:
Verdichtete Nahrung. Haltbar, schmackhaft, duftet…

Was ist es?

So eine richtig gute Suppe...Ja  ein Suppenwürfel…
Brühwürfel…. - dieser ist grün und steht für vegetarisch…

Jeder und jedem von uns ist aber klar, dass so ein Suppenwürfel nicht direkt gegessen wird… der muss noch ins Wasser und sich auflösen… kochen… und dann können noch Nudel, Reis, Gemüse, Eier, Knödel..  Was kann noch alles in die Suppe?
Backerbsen,  Schöberl, Nockerl, Buchstaben, Linsen, Bohnen,…

Fleisch, …

Und all diese Möglichkeiten werden lebendig wenn ich an dem Suppenwürfel rieche..

Der Würfel ist haltbar  - warum?

Konservierungsmittel? - ja aber auch weil er Konzentriert ist…
Auf das Wesentliche…

Und ebenso ist es in vielen Glaubensdingen…. Jetzt schwenke ich von der Ernährungslehre hin zum Predigtkern!

Wo finden sich in unserem Glaubensleben ähnliche konzentrierte Dinge?

·               Wein? Brot? - ist direkt pur…. Genießbar…

Gibt es nicht ein paar dinge wo wir uns Pur mitunter schwer tun?

·               Gebete und Riten sind auch konzentrierte Worte und Handlungen..

Welche Gebete denn vor allem?

Vater unser… eine Zusammenfassung von Heilsgeschichtlichen Worten:

Gott = Vater, Himmel-Reiche, der Wille Gottes… täglich Brot, Vergebung, Führung in der Versuchung

·               Andere Gebete?
·               Andere Formeln…

Christus ist gestorben,  ist erstanden, lebt in Ewigkeit…

Dogmen… sind auch so konzentrierte Suppenwürfel  eingedickte Theologie..

Das Credo… - da fällt es mitunter schwer sich den Suppenwürfel auf der Zunge zergehen zu lassen..

Die theologische Suppe ist hier meist zu dick … - es gehört verdünnt..

Und mit ein paar Einlagen schmackhafter gemacht…


Ein bisserl Schärfe und einwenig Pfeffer … aber bitte nicht moralinsauer oder rechtlich versalzen!
Oder Fanatisch scharf!

Und nicht jede und jeder möge sein eigenes Süppchen kochen…

Christentum ist eine Gemeinschaftssuppe… - jede und jeder muß seinen eigenen Teller löffeln - aber wir sollten immer wieder aus dem Großen Topf nachschöpfen und nicht immer das eigene Süppchen kochen..
 Mal wird die Suppe dicker mal dünner…

Auch unser Lesungstext aus dem Philipperbrief ist am Schluß ein Hymnus, eine lyrische Suppe  in der die Bestandteile an theologischen Happen nicht immer leicht verdaulich sind.. Aber es geht schon runter wie Öl…


Und Jesus zeigt uns im heutigen Gleichnis - Jesus wird uns meist nicht als der hochtrabende Theologe dargestellt, sondern einer der ein mundgerechtes Süppchen kocht… - klare Suppe heute:

Beide Beispiele haben ein bitteres Kräutlein, aber am ende gibt das eine Bitterkraut der Suppe die richtige Würze - während die  reuelose Suppe ungenießbar ist…

Wir sind immer beide Söhne… und Töchter….  Niemand käme auf die Idee dass das Gleichnis reine Männersache wäre - oder?

Wir sind die  reuelosen Jasager und die reuigen Neinsager
Wir müssen immer entscheiden welchen Beitrag zur Suppe wir liefern…
In der Taufe haben wir alle schon mal ja gesagt.. Oder jemand hat es für uns getan.. Und sind wir nun noch salz in der Suppe?
- Hey kein Problem… Jesus freut sich über den reuigen Sohn die Reuige Tochter… die doch noch draufkommt, dem Vater zu helfen im Weinberg…

Der Weinberg ist die gemeinde aber auch die Welt… in der wir leben..

Die Welt braucht unsere Mitarbeit nicht die Jasager sondern die Täter…

So möchte ich Euch alle einladen die eigene Suppe des Lebens zu überdenken, der Suppenwürfel, das Potential das in Euch steckt zu entdecken und immer wieder nach den Rezepten zu suchen Geschmack und Würze in die Suppe des Lebens zu bringen!
Amen!


 

Montag, 12. September 2011

Mein ist die Rache, spricht der Herr.... Wie oft soll ich vergeben? Mt 18, 21-35

Mein ist die Rache, spricht der Herr....

Sein ist die Rache, nicht unser...

(nachdem wir zuerst etwas über Jesus Sirach und seine Sprüche gehört haben...)

Der Zufall will es so, dass diese Bibelstellen heute, am. 9.11.2011 – zum  10. Jahrestag eines weltpolitisch bedeutsamen Ereignisses gelesen werden...
Sir 27, 30 - 28, 7 (27, 33 - 28, 9)
M
t 18, 21-35
Und was hat uns der blutige Terror diese letzten 10 Jahre gebracht? Krieg(e)... und Unfrieden...
Die USA haben damals den Krieg gegen den Terror ausgerufen... ja... Rache war der Leitgedanke... und entsprechend geht es weiter...  mit Angst und Terror...

Wir kennen den Weg der USA in diesem Punkt...

Wie hat Norwegen auf den Terror reagiert? Mit Krieg?  Mit Rache?

Welches Land hat wohl die „christlichere“ Lösung getroffen?

„God’s own country“ Die (ehemals) größte Wirtschaftsmacht der Welt...?

Oder ein kleines skandinavisches Land?

Jesus gibt uns heute eine unmissverständliche Anleitung...

Und es ist zugegebenermassen nicht einfach dieser doch so klaren Anleitung zu folgen...
Selbst wenn wir den prinzipiellen Sinn erfassen und die spirituelle Dimension bejahen...

Es ist in der Praxis nicht immer einfach...  Wenn mann/frau an die Ex-Firma denkt... an Schulden die jemand noch bei einem hat...

In der Predigtvorbereitung hat es mich überrascht, wie weit es bei mir da doch noch fehlt...

Aber gerade hier liegt die Herausforderung es selbst nicht so zu machen wie in der restlichen Welt..

„Bei Euch soll es nicht so sein“... – Woran soll man uns Christen erkennen? – An sexueller Prüderie? An übertriebener Frömmigkeit? An den Kreuzen und Titeln mit denen wir uns schmücken?
Bei uns soll es nicht so sein!...

Sind wir uns da einig? Dass Wir – wie in jedem Vater unser gebetet... unseren Schuldigern vergeben?

Irgendwo las ich: 9/11 beten für die Opfer und die Täter?

Ja, Christen beten für die Opfer und die Täter und die Rächer!

Die Rache ist nicht unsere Sache...
Die Aufgabe der Justiz ist Gerechtigkeit nach menschlichen Maßstäben zu üben...
Unsere Aufgabe ist es uns in Vergebung zu üben, in unendlichem Maße... mehr als 7 mal...

Sein ist die Rache...

Wie können wir uns in die Vergebung einüben?

In der Familie...
In der Kirchengemeinde...
In der Arbeitswelt...
Das sind Konkrete „Hausaufgaben“...

Und eine  praktische Übung zum Abschluß:

(Es wurden Spielgeldscheine durch die Reihen gegeben - weiter gegeben und dafür erhielt jedeR einen Schuldschein... Schlußendlich hatte jedeR einen Schuldschein.... Und die Übung lautet wie folgt:
Den Schuldschein einmal mitten durch reissen.. - die Hausaufgabe dann daheim immer wieder mal zerreissen.. bis die Schuld wirklich vergeben ist... so zerrissen, dass nichts mehr vom Schuldschein da ist... Übung macht den Meister...)

Donnerstag, 1. September 2011

Predigtgedanken - ganz allgemein...

In meinen Predigten versuche ich einen Wahlspruch von Mahatma Gandhi zu beherzigen!
“An ounce of practice is worth more than tons of preaching.”
Insoferne sind die Gedanken hier oft von Aktionen begleitet... Symbolische Handlungen... Übergabe von Erinnerungsstücken (tokens) ,Vorführungen...
Sodass die Hoffnung besteht, dass die KirchenbesucherInnen eine Erinnerung an die Predigt mit nach Hause nehmen können. Wir haben z.B. schon Samen gesät, in diverse Schatzkisten geschaut und immer wieder Neues darin entdecken können! Die Kleinheit der Gottesdienstgemeinschaft ermöglicht sehr persönliche Zugänge und experimentelle Predigten.
Nach meinen Jahren der liturgischen Abstinenz, bemerkte ich, wie schwer es mir dann fiel im Gottesdienst den Lesungen zu lauschen und den Predigten zu folgen. Im Business wird alles mit Folien und Präsentationen begleitet. In der Kirche wurde und wird oft nur das Wort und bestenfalls die Persönlichkeit des Predigers, der Predigerin eingesetzt. Dagegen ist nichts einzuwenden. Mehr als Persönlichkeit kann nicht gegeben werden... in einer Welt die unpersönliche Massenwahre gewöhnt ist!

- Diakon Wolfgang Bidner

Montag, 29. August 2011

Taufe des Herrn - Taufe – Anfang von Jesu öffentlichem Auftreten…

Predigtgedanken zur:Taufe des Herrn - Taufe – Anfang von Jesu öffentlichem Auftreten…

Für uns Altkatholiken ist Taufe das entscheidende Initiationssakrament. Aufnahme in die Kirche, in eine Gemeinde… Wir unterscheiden nicht zwischen altk. Taufe und Taufen anderer anerkannter Religionsgemeinschaften… Wiedertäufertum… Tauferneuerung ist bei uns aber nicht so gebräuchlich… beim „vernünftigen Gebrauch“ von Weihwasser haben wir vielleicht das Kinde mit dem „Weihwasser“ ausgeschüttet…
Wir Erinnern uns noch an die Taufe mit Wasser des Johannes vom 2. Adventsonntag…
Die Predigt muss aber nicht immer Kopflastig und akademisch sein. Nahrung für das Hirn ist gut, aber in der Regel sind im Gottesdienst immer noch genügend nahrhafte Anregungen für die geistig Hungrigen!

Daher möchte ich heute mehr eine Predigt TUN. Tauferneuerung persönlich, ohne Bekenntnis-Formeln, aber doch mit einem Ritus. Händewaschung als Symbol für unsere Taufe, unsere Erneuerung. Selbst die Psychologie hat erkannt, dass das TUN, was schon Pilatus einst tat, „Wasche meine Hände in Unschuld“,  etwas bewirkt. Seelisch. Es nimmt uns unbewusst auch Schuldgefühle … Hygiene und Psychohygiene geben sich hier die Hand. Und kirchliche Riten haben es schon immer gewusst!

Auch im Tun liegt Heil.  So möchte ich einladen sich die Hände zu waschen… nicht als öffentliches Schuldbekenntnis, sondern als persönliches geschehen… bewusst seine eigene Heilsbedürftigkeit eingestehen und das Wasser, so wie es uns einst in der Taufe übergegossen wurde, das Wasser selbst, als Heilsmittel zu schätzen…

Herr, wasche ab meine Schuld, von meinen Sünden wasche mich rein! Amen.


Achten Sie auf die Marke!

Achten Sie auf die Marke! Predigtnotziten zu einer Predigt im Mai 2011 in St. Elisabeth/1030 Wien

Wir alle kennen große Marken auf dem Markt, dem wirtschaftlichen Markt…
Die Jugend ist heute teilweise sehr Marken bewusst. …
Irdische Marken wollen uns Sicherheit und ein Gutes Gefühl geben, versprechen Qualität. Wir vertrauen diesen Marken. Wir brauchen Sicherheit..

Achten Sie auf die Marke!

Umgelegt auf die Theologie gibt es auch solche Marken..

Die Bücher die die Aufnahme in den Kanon der Bibel geschafft haben, haben dieses Markenzeichen: „Bibel“ und „Wort Gottes“ – eine Großartige, aber auch gefährliche Marke! Erhalten… Theologische Fragen, die ein für allemal geklärt wurden sind als Dogma eine Marke geworden. Marken sollen uns Sicherheit und Vertrauen geben. Das ist eine gute Marke!

Achten Sie auf die Marke!

Das heutige Bild des Evangeliums – der gute Hirte, ist uns natürlich schon etwas fremd…
Mein Vater hat vor seiner Pensionierung als Almhirte gearbeitet… mit Kühen!
Aber Schafe…

Ich sehe im Bild vom Guten Hirten und von der Marke eine Parallele…

Der Gute Hirte ist wie eine Gute Marke. Er kümmert sich um seine Schafe, die Kunden… schaut auf Qualität. Legt wert auf Nachhaltigkeit. Er kennt seine Schafe beim Namen, und hinterlässt keine verbrannte Erde, er nutzt die Ressourcen so, dass er die Weide wieder benutzen kann… Er denkt wie ein guter Politiker. Er überlegt was ist zu tun uns was gehört getan, damit alle Leben können…

Was wir aber oft genug erleben schaut anders aus. Gewinn Maximierung steht im Vordergrund. Für einen Bonus von ein paar Millionen nehmen gewisse Manager keine Rücksicht auf die gewachsenen Strukturen, das Vertrauen in die Marke, die Nachhaltigkeit, die Ökologie. Diebe nennt Jesus diese Menschen, denen die Schafe nicht vertrauen!
Aber die Diebe haben gelernt, wie Wölfe im Schafspelz werden auch die schlechten Hirten, die schlechten Marken um unser Vertrauen.

An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen, Früchte brauchen Zeit zum Reifen.  Kurzfristige Gewinne allen sind noch kein Markenzeichen!

Dem Anlass entsprechen möchte ich über eine Marke heute besondern sprechen.

Mautner Markhof.-  Zweifels ohne eine „gute Marke“. Aber zählen diese Markennamen auch im Himmel?- Wird der liebe Gott die Himmelspforte öffnen für die Marke „Apple“, „ Coca Cola?“, IBM ? – Diese anonymen Marken, die eigentlich ohne Persönlichkeiten dastehen können uns das Wesen der Marke gar nicht richtig vor Augen führen. Es sind die persönlichen Marken die einen Menschen ausmachen. Ich konnte Georg Mautner Markhof noch beim Hearing zu unserer Bischofswahl vor ein paar Jahren erleben. Er hatte engagierte Fragen… Ich habe ihn als eine Marke erlebt und als solche hat er in der Gemeinde hier noch Spuren hinterlassen. Von den Goldenen Verdienstrosen, die er verliehen hat, wird noch oft gesprochen.
Die wirtschaftliche Marke hat vor Gott keine Bedeutung. Die persönliche Marke jedoch schon. Und gerade diese Kirche zeigt uns noch die Bedeutung der persönlichen Marke einer Wirtschaftskraft die sich um die wahre Marke bemüht. Die über den materiellen Gewinn hinausdenkt. Wie ein Guter Hirte, ein guter Politiker… Nachhaltig, ökologisch, sozial … nicht auf den kurzfristigen Gewinn aus! Jemand der nachdenkt und sich fragt. Wem nützt es, wem schadet es? Das ist auch die heutige Form von „Umkehr“; Sich wieder einmal Fragen, was kann ich beitragen zu einer besseren Welt, zur Welt beseelt mit dem verheißenen Geist! Wir leben in der Zeit des Geistes! Bei jedem Einkauf, bei jeder Wahl, in jedem Gespräch können wir die Gute Marke wählen, das Gute Erzählen, die Frohe Botschaft verkünden…

In diesem Sinne!

Achten Sie auf die Marke! Achten Sie auf den Guten Hirten!
Amen.



Predigtnotizen zum Dreifaltigkeitssonntag 2011


Kann es nicht nur einen Gott -einen Schöpfergott geben?

Meint nicht der Dalai Lama dasselbe Göttliche wie die Juden und die Christen und die Muslime?

Was ist nun dieses Bild der Dreifaltigkeit? –(Bild Kreis; Rechteck; Kugel...)


Abstrakte Formen… philosophische Konstrukte.. Reale Ansichten..

Das  Judentum gibt Gott einen Namen… Gott wird einzig-artig!
Das Christentum gibt dem Namen Gottes ein Gesicht - Jesus - eine Beziehung - Vater-Sohn - eine Perspektive - Hl. Geist…
Es drückt das für uns Menschen unbegreifliche begrifflich und sinnlich aus…
Bilder und Riten, Dogmen und Gebete, Gesänge und Kulturen… Gebäude und Landschaften…
Auch der Islam versucht die Erfahrung des einen Gottes zu vermitteln - mittels eines Propheten! -Offensichtlich auch eine sehr erfolgreiche Methode!

Das Christentum ist nicht nur ein Wissen um göttliche Zusammenhänge..
Es ist ein WEG - ein ganz konkretes Angebot an den Menschen…
Judentum; Islam; Buddhismus sind weitere Angebote…
Zeugen, Scientology; Atheismus… sind weitere Angebote…

Angebote mit unterschiedlichen Schwerpunkten, Kulturen, Geschichten und Hintergründen.. Mit unterschiedlichen Aspekten und Vor- und Nachteilen… mit unterschiedlicher Qualität und Breite!
Angebote mit unterschiedlichen Ansprüchen…

Aber ist es nicht so, dass wir von all den Verheißungen in der Bibel nicht viel sehen? Nicht viel Spüren? Wo ist der Geist? Wo ist der Weg heutzutage? Warum bekommen wir nicht den Frieden den die Welt nicht geben kann? Warum fürchten wir immer noch Tod und Teufel?
Mangelt es uns an Glauben?
Ja! Das tut es, aber Glaube ist ja nicht nur ein "für wahr halten"; nicht nur eine Meinung, eine Überzeugung haben…
Der Glaube der uns MANGELT ist die Tat, die Umsetzung, der Versuch die Gebote zu halten und umzusetzen… es mangelt am Reich Gottes nicht weil Gott, das Göttliche nicht bereit dazu wäre Reich Gottes zu schenken… wir sind es die nicht wollen, nicht sehen, nicht glauben, nicht versuchen… nicht vergeben… nicht bemühen... nicht verkünden…

Wir müssen uns auf den Weg machen, jeden Tag neu, jeden Sonntag neu, in jeder Begegnung neu - wir müssen es nicht immer schaffen, aber wir müssen uns schon Bemühen…

Wir können einander auf diesem Weg begleiten… das tun wir durch die Feier eines Gottesdienstes… das ist nicht nur persönliche Begegnung mit Gott, sondern auch mit seinem Geist und dem Weg… dem Weg der Gemeinschaft…


Das Bild von einem Puzzle: Puzzleteile?

Müssen es drei Teile sein? - bei uns können es auch zwei oder vier oder mehr sein… nur allein soll keiner sein, keine Monade; keine Einsamkeit, keine Einzigartigkeit als Mangel…

Amen